XXXV. Jahrestagung der AG Musik

"Yes, we BAND!" - 
Rock und Pop im Klassenzimmer


08. – 11.10.2024
Bayerische Musikakademie Hammelburg

 
Wir arbeiten in sehr heterogenen Gruppen. Es ist immer wieder eine Herausforderung,  alle ins Musizieren einzubinden und sie zu begeistern. In einer Band zu spielen und zu  singen, finden viele toll. Aber geht das auch im Klassen- oder Gruppenverband? Und  mit unserer Schülerschaft?

Ja! Wie eine moderne und zeitgemäße Bandarbeit möglich ist und welche Ideen,  Herangehensweisen und Tools hilfreich sind, werden wir in verschiedenen Workshops  erfahren und erarbeiten.

Als Hauptreferenten konnten wir Christian Schatka-Reith (https://www.christian-schatka.de) gewinnen.

Er ist als Musikpädagoge, Musiker, Lehrbuchautor und Entrepreneur (im Bereich Musik Apps) tätig. Er leitet eine eigene Unterrichtsstätte mit Fokus auf Bandarbeit  (Altersspanne von 4-99 Jahre), ist seit über 10 Jahren als Referent u.a. für den Verband  deutscher Musikschulen (VdM) tätig und lehrt als Gastdozent an der Hochschule für  Musik und Darstellende Kunst Mannheim im Bereich Banddidaktik/ Klassenmusizieren. Christian Schatka-Reith blickt auf 20 Jahre Berufserfahrung in diversen Schultypen  zurück (Grundschule/ Gymnasium/ Realschule+/ Förderschule).

Seine Workshops, die Impulse für die Bandarbeit setzen wollen, sind kurzweilig,  praxisorientiert und sehr vielseitig. Er stellt sich auf alle Altersgruppen und individuellen  Voraussetzungen ein. Sein Musizierkonzept setzt keine musikalischen Kenntnisse  voraus und spricht somit alle Schülerinnen und Schüler an. Dadurch ist es sowohl für  Schulbands als auch für ganze Klassen nutzbar.
Christian Schatka-Reith bezieht die gängigen Popmusik-Instrumente wie Schlagzeug,  Keyboard, E-Gitarre, E-Bass, Cajon, Ukulele, Synthesizer und Gesang, aber auch Apps  und andere digitale Klangerzeuger in seine Workshops ein.

Klassische Instrumente (Bläser/ Streicher) und das gängige Orff-Instrumentarium  werden ebenfalls berücksichtigt.
Er stellt eigene Lieder und bekannte Songs vor und zeigt auf, wie man die Vorgaben wie  Text, Arrangement, Notation, Instrumentation u.a. kreativ den jeweiligen Gegebenheiten  anpassen kann. Zusätzlich gibt er Tipps zur Methodik und Didaktik, zum Equipment  und zu Fragen rund um die Bandorganisation.

Die Schwerpunkte der Workshops liegen auf
  • Band- Spiel von Anfang an und ohne Vorkenntnisse
  • Warmups und rhythmische Übungen
  • Liedauswahl / Bearbeitung / leichtes Arrangieren
  • Funktionen/ Aufgaben der Instrumente
  • Coaching Skills/ Coaching Tools
  • Flow!
  • Bühnenperformance!
  • Band & Inklusion
  • digitale Klangerzeuger 

 

Workshops

Wie gewohnt wird das Programm durch Beiträge aus unseren Reihen ergänzt.
 
Ines Riedemann (Medienzentrum, BZBS Hamburg)
führt mit den Teilnehmenden eine „Musikstunde unter der Augenbinde“ durch. Dieser Workshop versucht die eigene Wahrnehmung zu sensibilisieren und auf  verschiedene Stressoren für blinde Schüler und Schülerinnen aufmerksam zu machen. Nach einer praktisch orientierten Erarbeitung unter der Augenbinde werden die eigenen  Wahrnehmungen reflektiert und ausgewertet.
Eine offene Fragephase über die Erfahrungen und Bewältigungsstrategien der eigenen Erblindung der Workshopleiterin ergänzt dieses Angebot.

Linus Gutmann (Schlossschule Ilvesheim)
wird das kostenlose Notensatzprogramm „MuseScore“ mit seinen Funktionen vorstellen  und praktisch ausprobieren. Ziel ist, einen Song in MuseScore aufzuschreiben. Dafür  reichen grundlegende Noten-, Rhythmen- und Hörkenntnisse aus.
In der Version von MuseScore 4.0 sind einige barrierefreie Funktionen neu entwickelt  worden. Das ist für blinde Nutzer und den Ausdruck in Braille-Notenschrift interessant. Diese Funktionen werden vorgestellt und können ausprobiert werden.

Camilla Brands (Landesschule Neuwied)
Camilla Brands lädt dazu ein, sich gemeinsam mit ihr in Bewegung zu setzen. Sie ist  immer wieder auf der Suche nach neuen modernen (Kinder-)Liedern, die junge  Menschen unterschiedlicher Altersstufen ansprechen und in ihrer Lebenswelt abholen.  Dabei nutzt sie verschiedene Formen von Bewegung, um den Inhalt nicht nur auf  akustischer Ebene zu transportieren, sondern die Kinder auf ganzkörperlicher Ebene mit  einzubeziehen. Das können Gebärden, Gesten, Tanz, Bodypercussion oder Rhythmen  sein. Im Workshop „Musik bewegt“ wird sie einige Lieblingsstücke vorstellen, ihre Erfahrungen teilen  und zum Mitmachen einladen.

Oliver Mielke (Schlossschule Ilvesheim)
Oliver Mielke arbeitet in der Schlossschule Ilvesheim sowohl im Bereich Geistige  Entwicklung (GENT) als auch in der Realschule und leitet seit vielen Jahren  Schülerbands. Für seine Gruppen arrangiert er aktuelle Hits so um, dass sie auch für  Schülerinnen und Schüler mit wenig musikalischer Erfahrung gut spielbar sind. Hierbei  sind auch fachimmanente Ziele, Erfolgserlebnisse und das soziale Miteinander von  Bedeutung. Im Workshop „Bandarbeit mit Jugendlichen und solchen, die es werden wollen“ wird er mit uns kleine, leicht erlernbare musikalische  Bauteile zu einem großen klingenden Ganzen zusammenfügen.
 
In den Workshops und in den Zwischenzeiten ist die Möglichkeit des Austausches über die Umsetzbarkeit für unser jeweiliges spezielles Klientel mit den verschiedensten Bedarfen gegeben.
 
In der "Offenen Musikstunde" ist Platz für Berichte und Beispiele aus der Praxis, für  "Erprobtes und Gelobtes", für Tipps und Tricks aus dem täglichen Umgang mit den  Schülerinnen und Schülern. Vielleicht haben Sie auch aus Ihrem Musikalltag etwas  anzubieten? Schreiben Sie es gern in Ihre Anmeldung!

Tagungsprogramm

Dienstag, 08.10.2024
 
18.00
 
  Abendessen
19.00   Musikalischer Einstieg und Vorstellungsrunde
Musikunterricht im Wandel
Austausch und Diskussionsrunde
Musik zum Abschluss

Mittwoch, 09.10.2024
 
08.00
 
  Frühstück
09.00
 
  Musikalischer Start
09.15 – 10.45

 
  Linus Gutmann
MuseScore
Oliver Mielke
Bandarbeit
11.00 – 12.30

 
  Camilla Brands
Musik bewegt
Ines Riedemann
Musikstunde unter der Augenbinde
12.30

 
  Mittagessen
14.00

 
  Kaffee im Speisesaal/
Möglichkeit für Rückfragen und Austausch in den Seminarräumen
15.00 – 16.15


 
  Oliver Mielke
Bandarbeit
Camilla Brands
Musik bewegt
16.30 – 18.00

 
  Ines Riedemann
Musikstunde unter der Augenbinde
Linus Gutmann
MuseScore
18.00
 
  Abendessen
19.00

 
  Linus Gutmann (für Interessierte)
MuseScore einfach umgesetzt in Braille
19.30
 
  Offene Musikstunde
 
 
Donnerstag, 10.10.2024
 
08.00
 
  Frühstück
09.00
 
  Musikalischer Start
09.30



 
  Christian Schatka-Reith
„Kidsband“

Kreative Ansätze - Eisbrecher
Leichtes Arrangieren in der Arbeit mit heterogenen Gruppen
12.00
 
  Mittagessen
14.00

 
  Kaffee im Speisesaal/
Möglichkeit für Rückfragen und Austausch in den Seminarräumen
15.00


 
  Christian Schatka-Reith
Fortsetzung “Kidsband”
Bandarbeit und Ensemblespiel mit Kindern und Jugendlichen
18.00
 
  Abendessen
19:00
 
  Christian Schatka-Reith
Fortsetzung „Kidsband”
Coaching Skills Coaching Tools, Bühnenperformance
 
 
Freitag, 11.10.2024
 
08.00
 
  Frühstück
09.00 – 11.00

 
  Christian Schatka-Reith
Fortsetzung „Kidsband“
11.00
 
  Resümee und Ausblick auf weitere Tagungen
12.00
 
  Mittagessen

Nachlese

Wer unsere Tagungsberichte der letzten zwei Jahre gelesen hat, weiß eigentlich schon, wie unsere Tagungen beginnen - mit unserer inzwischen schon fast offiziellen Hymne von Hannes Wader:
 
„Nun Freunde, lasst es mich einmal sagen:
Gut, wieder hier zu sein – gut, euch zu sehn.
Mit meinen Wünschen, mit meinen Fragen
fühl ich mich nicht allein.
Gut, euch zu sehn.“
 
Diesmal nämlich standen unsere Fragen und Wünsche bereits am Ankunftsabend im Mittelpunkt, denn unser erstes Thema hieß „Schule im Wandel - Musikunterricht im Wandel“. Schon in der Begrüßungsrunde wurde klar, dass wir zu dieser Tagung besonders bunt aufgestellt waren: von Studierenden bis hin zu Berufserfahrenen, von sehend bis blind, von Arbeitsplätzen an Förderzentren bis zur Inklusion, von Schulen über Werkstätten bis zur Erwachsenenbetreuung und natürlich waren auch alle Bildungsgänge abgedeckt. So konnten wir mit einer breiten Palette an Ideen und Antworten rechnen.
In Gruppen wurden Fragen gestellt zum Stellenwert des Musikunterrichts an der Einrichtung sowie zur Definition eines modernen, zeitgemäßen Unterrichts. Wir tauschten uns auch aus über die Möglichkeiten, Schülerschaft und Kollegium für Musik zu begeistern und zu den Gelingensbedingungen dafür. Trotz der großen Heterogenität der Teilnehmerschaft kristallisierten sich im Austausch viele gemeinsame Wünsche und Werte heraus.  Am Ende des Abends wurden die Erkenntnisse der einzelnen Gruppen vorgetragen und an der Pinwand angeordnet. Im Laufe der Tagung und beim Schlusswort kamen wir mehrmals auf einzelne Aussagen zurück.
Nach so viel Theorie waren Musizieren und Bewegung sehr willkommen. Nora Nienke, Leipzig, brachte uns mit ihrer Choreografie in Schwung und zeigte auf, wie man z. B. durch rhythmisches Klatschen und Richtungswechsel den Aufbau der Musik erfahrbar machen und die Orientierung in Musikstück und Raum erleichtern kann.
Mit Spannung und Vorfreude warten wir jedes Jahr auf die Beiträge von Torsten Nowitzki, Nürnberg. Seine Lieder sind nicht nur ein großer Singespaß für Kinder, sondern sie erheitern mit ihren Texten auch die Erwachsenen. Beim Schnupfenlied wird z.B. musikalisch geniest, im Mückenlied besteht der gesamte Refrain aus nervtötendem sssssss-Surren, und das Winterlied enthält extra Sprech-Stellen für die Jungs, die zu cool zum Singen sind. Immer wieder erklingen sofort nach unserer Rückkehr seine Lieder in unseren heimischen Schulen. Ihm sei an dieser Stelle herzlich gedankt für seine Kreativität und die Großzügigkeit, mit der er Texte und Noten für uns freigibt.
Unser Augenmerk liegt auf der Vermittlung von Musik mit sehbehinderten und blinden Menschen. Von hohem Wert sind in diesem Zusammenhang Beispiele und Beiträge aus der Praxis. Einige Tagungsteilnehmer schlüpften dafür in die Rolle der Workshopleiter und füllten den 9. Oktober mit vielfältigen Angeboten aus.
Linus Gutmann, Ilvesheim, stellte das kostenlose Notensatzprogramm MuseScore 4.4.2 mit seinen Funktionen vor und ließ uns anschließend einen Song in MuseScore aufschreiben. In der Version von MuseScore 4.0 sind einige barrierefreie Funktionen neu entwickelt worden. Das ist für blinde Nutzer und den Ausdruck in Braille-Notenschrift von großer Bedeutung. Diese Funktionen wurden vorgestellt und teilweise ausprobiert. Dass man das Notenbild invertieren und Kontraste verstärken kann und die Sprachausgabe einsetzbar ist, macht das Programm auch für Sehbeeinträchtigte interessant. Es entstand ein eifriger Austausch über Möglichkeiten und Grenzen der Nutzung von Musecore. Dankenswerterweise hat Linus seine Erfahrungen bei www.augenbit.de für alle zugänglich eingestellt.
Camilla Brands, Neuwied, arbeitet im Grundschulbereich mit Kindern mit komplexen Förderbedarfen. Sie hat die Erfahrung gemacht, dass in sehr heterogenen Gruppen das Lernen mit Bewegung besser funktioniert als viele andere Vermittlungs-methoden. Ihr Workshop „Musik bewegt“ befasste sich deshalb damit, wie man die Lieder und Texte motorisch umsetzen kann. Bildkarten, Symbole, Kostüme, Gesten aus der Gebärdensprache und anderes helfen beim Merken von Bewegungs-abläufen, schaffen Anreize und geben Sicherheit im Ablauf. Mit großem Spaß probierten wir mehrere Lieder und Tänze aus. Es entspannen sich fachliche Diskussionen um die Umsetzung unter verschiedenen räumlichen, personellen und materiellen Voraussetzungen. Ganz wichtig war immer der Bezug zur Sehbehinderung. Camilla teilte ihre Quellen und Finde-Möglichkeiten mit uns und stellte viel Material zur Verfügung.
Beate Hesse, Friedberg, zeigte uns in ihrem Workshop, dass man tatsächlich auch mit Boomwhackers Popmusik begleiten und dabei viel Spaß haben kann. Die Einsatzmöglichkeiten der Plastikröhren sind vielfältig und lassen sich an die musikalischen und motorischen Möglichkeiten der Schüler anpassen. Songs mit wenigen Harmonien – davon gibt es ja reichlich in der Popmusik – lassen sich aufpeppen und auch choreografisch gestalten. Ein großes Dankeschön geht an Beate, die nach einer Absage extrem kurzfristig den Workshop übernahm und uns die eher ungebräuchliche Verwendung der Boomwhackers zeigte.
Sehbehinderte oder blinde Teilnehmende geben uns oft sehr wertvolles Feedback zu den jeweiligen Inhalten und deren sehbehindertenspezifische Umsetzung. Sie unterziehen quasi alles einem ersten Praxistest und geben Impulse bei gemeinsamen methodischen Überlegungen. In einem besonderen Workshop konnten dieses Jahr die Sehenden ihr theoretisches Wissen durch Praxiserfahrungen ergänzen.
Ines Riedemann, Hamburg, führte mit uns eineMusikstunde unter der Augenbinde“ durch. Ziel war es, die eigene Wahrnehmung zu sensibilisieren und auf verschiedene Stressoren für blinde Schüler und Schülerinnen aufmerksam zu machen.
In völlig fremder Umgebung und Dunkelheit unter der Augenbinde war bereits Auf- und Wiederfinden von Sitzplatz und Instrumententisch eine Herausforderung. Gemeinsames Musizieren und die Interaktion mit anderen sowie das zielgerichtete Hören bei den vielen störenden Nebengeräuschen machte uns wieder klar, welche Schwierigkeiten sich auftun können und wie unterschiedlich das Erleben derselben Situation für blinde oder sehbehinderte Menschen sein kann. Als Späterblindete konnte Ines sich in alle hineinversetzen und viele wertvolle Tipps mitgeben.
Als Hauptreferenten konnten wir Christian Schatka-Reith gewinnen. Er ist als Livemusiker, Musikpädagoge, Kinderliedermacher, Autor, Kulturschaffender und Musikproduzent tätig. Seit über 10 Jahren ist er auch als Referent u. a. für den Verband deutscher Musikschulen unterwegs und lehrt als Gastdozent an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Mannheim im Bereich Banddidaktik. Seine Workshops, die Impulse für die Bandarbeit setzen wollen, sind kurzweilig, praxisorientiert und sehr vielseitig. Er stellt sich auf alle Altersgruppen und individuellen Voraussetzungen ein. Sein Musizierkonzept setzt keine musikalischen Kenntnisse voraus und spricht somit alle Schülerinnen und Schüler an.
„Freude am musikalischen Tun und an Bewegung sind die wichtigsten Gelingensfaktoren. Damit kann man auch in sehr heterogenen Gruppen mit geringem Leistungsniveau erfolgreich musizieren.“ Christian Schatka-Reith verkörperte diese Musizierfreude und Bewegungslust von der ersten Minute an. Er mobilisierte uns mit seiner lockeren, durch Gesten und Bewegungen angereicherten Sprache auch in frühen Morgen- oder späten Abendstunden. Beim rhythmischen Sprechen und Bewegen hatten wir alle - unabhängig davon, ob die Umsetzung gelang oder nicht - großen Spaß.
Christian Schatka-Reith stellte Lieder und gängige Songs vor und zeigte auf, wie man Vorgaben wie Text, Arrangement, Notation, Instrumentation u.a. kreativ den jeweiligen Gegebenheiten anpassen kann. Wir bekamen Hinweise zu verschiedenen Spielweisen von Instrumenten und Anregungen zur Umsetzung in verschiedenen Leistungsstufen. Und natürlich probierten wir ganz viel aus. Im Laufe der Workshops ergaben sich unzählige Fragen rund ums Thema „Bandarbeit mit Kindern und Jugendlichen“.  
  • Welche Instrumente benötige ich? Was kann ich ersatzweise auch verwenden?
  • Wie baue ich die nötige Technik auf und ab?
  • Wie stimme ich die Instrumente?
  • Worauf sollte im sozialen Miteinander der Band besonderer Wert gelegt werden?
  • Wie kann man die Vorstellung der Band- Mitglieder zu einem Teil der Show werden lassen?
Christian Schatka-Reith gab uns Tipps zum Equipment, zur Bandorganisation und zur Methodik und Didaktik. Was wir uns aktiv erarbeiteten, untermauerte er zusätzlich mit Geschichten und Videos aus seiner Arbeit und mit kurzen Vorträgen zu Methodik, Didaktik und Musiktheorie.
Unser Referent brachte viel Erfahrung mit inklusivem Musizieren mit, hatte jedoch bisher noch nicht mit visuell eingeschränkten Personen gearbeitet. Interessiert und empathisch nahm er die neuen Impulse auf und überlegte mit uns zusammen, wie sich bestimmte Situationen und Anforderungen an unsere Bedürfnisse anpassen lassen.
  • Welche Möglichkeiten gibt es, Auf- und Abgänge interessant und stolperfrei zu gestalten?
  • Wie erreicht man eine wirksame, ansprechende Bühnenpräsenz?
  • Was ist, wenn die Musiker das Dirigat des Leiters nicht sehen können?
Gemeinsam überlegten wir uns Lösungsmöglichkeiten für Probleme, die durch die Seheinschränkung oder andere Handicaps entstehen könnten. Wir fanden kreative Lösungen und fühlten uns einmal mehr gestärkt in unserer Professionalität bei der Arbeit mit sehbeeinträchtigten und blinden Menschen. Aus den Workshops von Christian Schatka-Reith nahmen wir viel Neues, eine Menge Musizierspaß und Vorfreude auf die Umsetzung im eigenen Arbeitsbereich mit.
In der „offenen Musikstunde“  am Mittwochabend wurden wieder erprobte Beiträge aus dem Unterricht vorgestellt und Erfahrungen geteilt. Das gemeinsame Musizieren wird immer von allen Teilnehmenden besonders gelobt. Was vielleicht wie eine „nette Freizeitbeschäftigung“ klingt, ist für Musiklehrende sehr wichtig, weil die Möglichkeit der Selbsterfahrung und des kollegialen Austausches im Schulalltag meist nicht gegeben ist.
Die Abschlussrunde am Freitag bot allen Teilnehmenden Gelegenheit zum Feedback. Das war durchgehend positiv. Unser sehr abwechslungsreiches Programm hat alle Erwartungen erfüllt.
Im Rückblick auf das Thema des Begrüßungstages herrschte Einigkeit darüber, dass Musik in den Schulen und besonders für Menschen mit visuellen Einschränkungen einen großen Stellenwert hat bzw. haben sollte. Emotionale, authentische und engagierte Vermittlung ist oft der Schlüssel für eine offene Annahme unterschiedlicher Musikangebote durch die Lernenden. Darüber hinaus bedarf es aber des Fachwissens – nicht nur im musikalischen Bereich, sondern ganz besonders auch in Bezug auf den Förderschwerpunkt Sehen. Hier leistet die AG Musik des VBS wertvolle Arbeit und stellt Angebote zur Verfügung, die anderswo so nicht zu finden sind
Unser Dank gilt dem Vorbereitungsteam, vor allem aber der AG-Leiterin Beate Hesse. Die fleißige und verantwortungsvolle Arbeit im Hintergrund verdient große Anerkennung!
Für die kommenden Tagungen wurden viele Wünsche geäußert, die zeigen, wie hoch der Bedarf an derartigen Fortbildungen ist. Deshalb freuen wir uns sehr auf unsere nächste Tagung. Vom 30.09.- 03.10.2025 werden wir uns in der Musikakademie Hammelburg unter dem Thema „Musik ist Bewegung“ u. a. mit Körperwahrnehmung, inklusivem Tanz und der Verbalisierung von Bewegungen beschäftigen. Über den schulischen Kontext hinaus ist die Bewegung zur Musik, aber auch das Körperbewusstsein und der soziale Kontakt in Gruppen sehr wichtig. Mit Frau Cara Rother, Hannover, konnten wir eine Referentin gewinnen, die viel Erfahrung mit inklusiven Projekten und der Arbeit mit Sehbehinderten und Blinden mitbringt.
 

Impressionen

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